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Yamaha RD 350 YPVS
#1
Ein Bekannter von mir hat mich vor einiger Zeit gebeten seine RD350, nach 10-jährigen Dahinsiechens in seinem Schuppen, wieder fahrtauglich zu machen. Er hat zwar einmal im Jahr gestartet und ist eine Runde gefahren, aber heuer war dann nix mehr mit fahren. Ist zwar am ersten Tritt angesprungen, aber viel mehr wie Standgas war nicht mehr drinn.
Ich natürlich gutmütig wie ich bin und nach 3 Bier, sag ja und freu mich auf einen Super 2-Takter.
Moped zu mir nach Hause geholt, Bestandsaufnahme gemacht, Teile bestellt und ran ans Werk.
Alles entleert, gereinigt und neu befüllt. Neue Zündkerzen, neue Batterie und dann Testfahrt.
Super alles funktioniert Smile . Runde um den Häuserblock und funktioniert noch immer Big Grin .
Ab zum Pickerl machen und auch gleich bekommen Big Grin Big Grin Big Grin .
Dann Moped wieder zurück zum Besitzer, paar Bier gekippt, viel Freude.

Ein Monat danach Beschwerde dass Moped nach 2-3km kein Gas mehr annimmt. Na ich hol mir das Ding wieder, stell fest das zu wenig Sprudel nachläuft(hab wohl beim Vergaserzusammenbau eine Schwimmerfeder verbogen). Vergaser zerlegen und richtig hinbiegen und Moped läuft wieder.
Sicherheitshalber mach ich mit Rapo und seiner Benelli eine Ausfahrt Richtung Laa über Ernstbrunn dann nach Haugsdorf und wieder zurück.
Läuft einwandfrei ohne Probleme.
Tags darauf will ich die Yamaha wieder zurückbringen und fahr vorher noch tanken. Kann ja das Moped nicht mit leerem Tank zurückbringen.
UND AUF DEM RÜCKWEG BLOCKIERT DAS HINTERRAD UND ICH STEH Angry Angry Angry .
Da war ich noch der Meinung das ein Kolben vieleicht nicht mehr wollte.
Gruss Chris
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#2
Hab dann meinen Neffen angerufen das er mich mit dem Bus abholt.
Zuhause das Moped in die Garage gestellt und ein Bier aufgemacht. Dann den Besitzer benachrichtigt der erstmal nicht erfreut war.
Dann aber froh war dass das bei mir passiert ist und nicht bei ihm.
Hab dann erst am nächsten Tag wieder probiert anzukicken. Mist, blockiert noch immer.
Also alles runterbauen, Zylinderkopf runter und nichts. Keine Kratzer im Zylinder.
Na dann Zylinder auch runter. Und immer noch nichts. Motor blockiert noch immer.
Dann halt Motor ausbauen und sezieren.

   

Leider hat so ein Spitzenmechaniker den es zum Glück nicht mehr gibt das Polrad so aufgepresst dass es sich nicht mehr lösen lässt. Den ersten Polradabzieher hab ich das Gewinde abgerissen, den zweiten(original Yamaha Zubehör, extra bestellt) hab ich verbogen. Da war dann guter Rat teuer. Versucht auch mit Polrad erhitzen. Ergebnis - Lima verglüht. Alles klopfen drehen und ziehen - Polrad sitzt fest. Dann hat ich noch einen übergrossen Dreiarmabzieher. Den hab ich zugeschliffen damit ich ihn ansetzen kann und habs nochmal probiert. Ergebnis - Polrad aufgebogen, aber sitzt immer noch fest. Aber runter muss es weil die Lima so verschraubt ist das sie die zwei Motorhälften zusammenhält.
Nächster Versuch Polrad eingeschnitten, soweit es ging ohne dass ich Kurbelwelle oder Motorgehäuse verletze. Abzieher drauf und........NICHTS.Das Ding sitzt fest wie angeschweisst.
Nachdem jetzt die Lima endgültig zerstört war hab ich dann einfach die Verschraubungen abgeschnitten und endlich ging der Motor auf.

               

An der Kurbelwelle dann festgestellt dass eins der mittleren Lager einfach nicht mehr wollte und den Dienst quittiert hat. Ist zwar ein bekanntes Problem dei der RD350, aber normal gibt als erstes das Lager auf der Primärseite den Geist auf.



Jetzt wart ich mal auf Ersatzteile Beer
Gruss Chris
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#3
Na toll  Dodgy

Manchmal denkt man sich das gibt es jetzt nicht das muss runter  Angry 
so wie Ich meinen Zylinderkopf 2 Tage bearbeitet habe bevor er aufgab. Confused
              BMW 320 1938  BMW 501 V8 1956 
BMW 2002 E6 1973  BMW 320i E30   BM840Ci E31   
                PUCH  DS 50    PUCMaxi
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#4
Möglicherweise hat meine Benelli ja was ansteckendes Big Grin, zickt ja auch die meiste Zeit herum ...
Momentan läuft sie aber brav, meine Nelli Rolleyes
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#5
Ich dachte immer ich bin der Meister im zerlegen.
Konnt ich als kleines Kind schon super gut. Hab meine sämtlichen Spielzeuge in alle einzelteile zerlegt.
Man muss ja schauen wie was funktioniert Big Grin .

Aber das Polrad hat mich geschafft. Sitzt immer noch fest auf der Kurbelwelle.
Werde morgen noch mal mit der Flex zu Leibe rücken Angry
Gruss Chris
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#6
Da kann ich nur so eine Art Beileid ausdrücken, eine dumme Sache wenn man alte Motoren mal so eben wieder auf die Strasse bringen will-da hockt der Teufel drin-und das speziell bei hochgezüchteten 2-Taktern,;nicht umsonst wird bei Berichten im "Markt" so ein Motor meist komplett zerlegt und Lager, Simmeringen etc. gewechselt, wenn auch optisch angeblich wie neu.
Ich habe noch die Zeit der ersten sauschnellen Yamahas (TR 2, TD 2) auf der Rennstrecke mit erlebt, einen Satz Kolben und Zylinder für 2 Rennen samt Training zu fahren war ein großes Risiko, sehr oft gingen die Motoren fest..
Als Besitzer der 2. im Österreich importierten R5 (irgendwann suche ich ein Foto), der Vorläuferin der RD 350-schwarz mit weiß-violettem Tank, habe ich genossen wie die lief-leicht, giftig, als 350.-er so um die 44 Ps, da hast den
alten englischen Konstruktionen locker gezeigt, wo der Hammer hängt. Ein guter FReund aus der Szene hat mir aber dringend geraten, weg damit , bevor der Tacho die 5. Stelle erreicht-ein wahrlich weiser Rat, wie ich später erfuhr...
IN Deinen grauslichen Fall vermute ich, dass da vielleicht noch hochfestes Loctite im Spiel war, wirst es ja sehen.Ich hätte noch versucht, das Polrad auf ca 140 Grad gleichmässig anzuwärmen , dem Abzieher vertretbar fest vorzuspannen , dann die Welle mit Kältespray zu bespritzen und gleichzeitig mit einen stumpfen Preßluftmeisel gegen das Polrag zu hämmern.
Das könnte gehen.....
Es kann keinesfalls schaden , in solchen Fällen die Lager etc. mit dem Motorstethoskop abzuhorchen, eine preiswerte, nützliche Sache.
Good luck bei Neuaufbau.
OLs Rusty
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#7
(10-23-2015, 03:34 PM)egon Wrote: IN Deinen grauslichen Fall vermute ich, dass da vielleicht noch hochfestes Loctite im Spiel war, wirst es ja sehen.Ich hätte noch versucht, das Polrad auf ca 140 Grad gleichmässig anzuwärmen , dem Abzieher vertretbar fest vorzuspannen , dann die Welle mit Kältespray zu bespritzen und gleichzeitig mit einen stumpfen Preßluftmeisel gegen das Polrag zu hämmern.
Das könnte gehen.....
Es kann keinesfalls schaden , in solchen Fällen die Lager etc. mit dem Motorstethoskop abzuhorchen, eine preiswerte, nützliche Sache.
Good luck bei Neuaufbau.
OLs Rusty

Das mit erwärmen und Kältespray hab ich natürlich auch versucht. Alles zwecklos. Geht einfach nicht runter.
Gruss Chris
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#8
Hab jetzt noch das Polrad mit der Flex kleingemacht.
Sitzt aber immer noch fest auf der Kurbelwelle.




       
Gruss Chris
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#9
Am Freitag endlich Neuteile bekommen. Leider ein Paar Kolbenringe mit falschem Mass.



   
Gruss Chris
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#10
Und weil man ja am Sonntag sonst nichts zu tun hat, hab ich mit dem zusammenbauen angefangen.
Erst mal alle Dichtflächen gereinigt, dann alle Wellendichtringe getauscht.


       



Und dann das ganze zusammengeschraubt und auch gleich neue Kolben drauf. Leider fehlt mir ein Satz passender Kolbenringe. Also wieder warten Angry .


       
Gruss Chris
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